Baugeschichte der heutigen Anlage

Im Herbst 1727 riss man die alte Kirche ab und Dominikus Zimmermann wurde mit dem Bau einer neuen Kirche beauftragt.

Es entstand die erste deutsche Kirche mit ovalem Grundriss und Freipfeileranlage.
Von außen kann man nicht erkennen, ob es sich um einen Zentralbau oder eine kreuzförmige Kirchenanlage handelt. Die vier barocken Giebel mit Voluten lassen einen kreuzförmigen Innenraum vermuten, die konvex geschwungenen Wandelemente zwischen Quer- und Längsachse lassen aber schon das Oval des Innenraums erahnen.
Über dem Westportal thront ein Glockenturm mit Zwiebelhaube.
Dominikus Zimmermann schuf eine einmalige Verschmelzung aus der ovalen Form des Sakralraums (im römischen Barock durch Bernini und Borromini populär geworden) und dem Vorarlberger Schema, welches ein Kirchenschiff vorsah, das durch zwei Reihen von Pfeilern gegliedert ist.

Zimmermanns geniale Lösung:
Dem ovalen Kirchenraum wird ein ebensolcher Ring aus zehn quadratischen Pfeilern einbeschrieben. Sie tragen die flache Kuppel des Innenraums. Zwischen dem Ring auf Pfeilern und der Außenwand entstand ein Umgang ohne echte Seitenschiffe. Das quergestellte Oval der Apsis mit dem monumentalen Hochaltar liegt im Osten des Kirchenschiffs direkt gegenüber dem Hauptportal. Dies ist – mit der Orgelempore über dem Westportal – ein architektonisches Zugeständnis an die West-Ost-Orientierung.

Bereits 1730 war der Rohbau vollendet.
1733 wurde die neue Kirche geweiht.
1746 erhielt die Kirche neue Seitenaltäre und 1749/50 auch einen neuen Hochaltar. 1803 Säkularisation; 1835 ging sie an die Krone Württembergs; seit 1865 ist es die Pfarrkirche der Kirchengemeinde Steinhausen.

Baugeschichte der Steinhausener Kirche




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