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Der dreißigjährige Krieg (1618-1648)


Er begann mit dem Prager Fenstersturz im Jahr 1618 als Religionskrieg. Im Laufe der Zeit jedoch entluden sich in diesem Krieg die Spannungen nicht nur zwischen katholischen und protestantischen Staaten sondern auch zwischen Landesständen und Fürsten, Reichsstädten und Kaiser, Habsburg und Frankreich.
Verschiedenste Fürsten, Könige und Kaiser kämpften gegeneinander. Da die Unterhaltung der Heere sehr kostspielig war, blieben diese meist klein. Die Feldzugsdauer richtete sich nach der Kriegskasse. Landsknechte drangsalierten und plünderten die Bevölkerung.
Der Grundsatz "Der Krieg ernährt den Krieg" garantiert grosse Heere bei pünktlicher Soldzahlung, aber unter furchtbarer Verwüstung der Kriegsgebiete.
Es kämpften:
  1. Soldtruppen unter Söldnerführern (z.B. Mansfeld); eine Sonderform stellt das Heer der katholischen Liga unter Tilly dar.
  2. Das spanische Heer
  3. Das Heer Wallensteins ohne konfessionelle Bindung. Das besetzte Land hat alle Kriegslasten zu tragen.
  4. Das schwedische Heer schlägt sich anfangs für seinen König und den lutherischen Glauben, entartet aber später und wird zum Schrecken des Krieges.
Man kann den dreißigjährigen Krieg grob in vier verschiedene Kriege einteilen, die mehr oder weniger nahtlos ineinander übergehen:
  • Der böhmisch-pfälzische Krieg von 1618-1623
  • der dänisch-niedersächsische Krieg von 1625-1629
  • der schwedische Krieg von 1630-1635 und
  • der französisch-schwedische Krieg von 1635-1648.
1648 wird der westfälische Friede in Münster mit Frankreich und in Osnabrück mit Schweden geschlossen. In ihm wird festgelegt, dass neben dem Katholizismus auch der Protestantismus sowie der Calvinismus gelten sollen.Die Obrigkeit muss einen Bekenntniswechsel dulden (Ausnahme: Oberpfalz und kaiserliche Erblande, in denen nur der katholische Glaube gültig ist).
Die kaiserlichen Rechte müssen an die Zustimmung des Reichstages gebunden sein, die Reichsstände erhalten eine volle Souveränität. Ausserdem wird beschlossen, welche Länder welche Gebiete erhalten.

Bedeutung:

Beginn der Epoche des säkularisierten Staates mit religiöser Toleranz. In Europa ist die Gefahr der habsburgischen Hegemonie beseitigt, neue Grossmächte (Frankreich, Schweden, Niederlande) können aufsteigen. In Deutschland siegt die Liberalität der Fürsten über die kaiserliche Zentralgewalt, das Reich löst sich in einen Staatenbund auf.