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Martin Luther (1483-1546)

Er wurde am 10.11.1483 in Eisleben als zweiter Sohn eines Bergmannes geboren.
Nach erfolgreichem Grundstudium an der Erfurter Universität und dem Erwerb des Magistergrades liess sich Luther an der juristischen Fakultät einschreiben.Nach einem Bekehrungserlebnis während eines Unwetters trat er 1505 in ei n Kloster ein.
Entgegen zahlreichen Legenden war Luther ein durchaus erfolgreicher Mönch mit Profess, Priesterweihe, Theologiestudium und Dozententätigkeit in Wittenberg bis hin zum Amt des Klosterpredigers, zum Distriktsvikar und schliesslich zum Amt des Professors in der theolog. Fakultät in Wittenberg.

Luther hatte in seinen Klosterjahren vor allem damit zu kämpfen, dass er meinte Gott würde seine Gerechtigkeit als Maßstab an die Menschen anlegen. Nach jahrelangen inneren Kämpfen wurde ihm zur erlösenden Gewissheit, dass die Gerechtigkeit Gottes nicht die Gerechtigkeit ist, die Gott als Maßstab an den Menschen anlegt, sondern, die er dem Menschen um dessen Glauben willen schenkt. Die Gerechtigkeit des Menschen ist also nicht seine Leistung sondern eine Gnade Gottes.
Diese Erkenntnis, das sogenannte Turmerlebnis bedeutete den grundsätzlichen Durchbruch zur Reformation. Der praktische Durchbruch begann mit dem Ablassstreit und dem Anschlag seiner 95 Thesen am 31.Oktober 1517.
In der Zustimmung zu den 95 Thesen äußerte sich der Protest gegen den Verkauf der Seligkeit gegen Geld, gegen die verweltlichte und ihrer eigentlichen Aufgabe entfremdeten Kirche. Von nun an erfolgte eine rasche Ausbreitung der Thesen und ein lebhaftes Echo in ganz Deutschland. Luther wird von Dominikanern angezeigt und zum Ketzerprozess vorgeladen, doch von Kurfürst Friedrich dem Weisen geschützt. Die anstehende Kaiserwahl veranlasst die Kurie zum Einlenken.
  • 1517Anschlag seiner 95 Thesen am 31.Oktober
  • 1518 wird Luther auf dem Reichstag zu Augsburg von Cajetan verhört, widerruft seine Thesen aber nicht und flieht.
  • 1519 Leipziger Disputation zwischen Karlstadt, Luther und seinem Hauptgegner Johann Eck. Es kommt zum Bruch mit Rom, da Luther das päpstliche Primat, die kirchliche Tradition und die Unfehlbarkeit des Konzils leugnet.
  • 1520 Durchbruch der Reformation: Luther verfasst drei Programmschriften, eine politische, eine dogmatische und eine ethische. Im Dezember verbrennt er die Bannbulle.
    Folgen: Gewaltiger Eindruck der Schriften und der Tat Luthers; sprunghafter Anstieg der Buchproduktion; Flugschriften (Holzschnitte) tragen die Begeisterung für den Reformator in breiteste Kreise. Unter den sich anschliessenden Humanisten sind auch Melanchthon, Hutten und Zwingli.
  • 1521 Reichstag in Worms. Unter freiem Geleit erscheint Luther und beruft sich auf die Hl. Schrift. Er wird aber von Karl V im Wormser Edikt geächtet. Von Friedrich dem Weisen wird er als Junker Jörg auf der Wartburg in Sicherheit gebracht , wo er das Neue Testament nach dem griechischen Urtext übersetzt.