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Die Benediktiner

Benedikt von Nursia gründete ca. 529 das Kloster Monte Cassino in Kampanien und schafft mit der Regula Benedicti die westliche, abendländische Form des Mönchtums. In der Benediktinerregel (Regula Benedicti) verbinden sich römische Disziplin und altmönchische Tradition.
  • Im ersten Teil werden die Grundstrukturen des klösterlichen Lebens dargelegt.
  • Der zweite Teil hat die Aufnahmeordnung zum Inhalt.
  • Der dritte behandelt die Abtwahl und die Einsetzung des Priors.
  • Der vierte regelt die Klausur und Klosterpforte.
  • Die wichtigsten Grundzüge lassen sich in folgende Schlagworte fassen:
    Beharren im Kloster, Armut und Keuschheit, Gehorsam gegen den Abt, bete und arbeite, Ablehnung einer übertriebenen Askese.

Die Aufgaben des Klosters bestehen vor allem in der Gastfreundschaft, der Armenpflege sowie der Errichtung von Schulen. Außerdem werden die Klöster auch zu bedeutenden Kulturzentren: Sammlung und Erhaltung der antiken Literatur, Geschichtsschreibung, daneben Acker- und Weinbau und Viehzucht.
Bereits 816/817 gab es eine erste Reform durch Benedikt von Aniane, die auf die strenge Einhaltung der Regeln zielte.
Im 10./11. Jahrhundert ging von dem Kloster Cluny eine zweite Reform aus, die sogenannte cluniazensische Reform. Sie war dringend notwendig geworden, da immer mehr Klöster von Laienäbten geleitet wurden, die sich nur für den Besitz interessierten und den Mönchen kaum etwas beließen. Die Folge war eine Verweltlichung der Klöster.

Forderung von Cluny:
  • Reform der Klosterwirtschaft
  • Unterstellung der Klöster unter den Papst und nicht unter ein Episkopat
  • Strenge Mönchszucht und Gehorsam gegen den Abt

Ca. 200 Klöster schlossen sich unter dem Abt von Cluny zu einer Kongregation zusammen. Obwohl sich im 11. Jahrhundert einige Mönche abspalteten (Kartäuser, Kamaldulenser, Zisterzienser) einte sie doch alle die Bindung an die Benediktinerregel. Seine dominierende Stellung büßte der Orden erst durch die Gründung neuer Orden (Augustinerchorherren, Prämonstratenser, sowie die Bettelorden) ein.
Im 15. Jahrhundert hatte das benediktinische Mönchtum überall Anstrengungen unternommen, sich zu erneuern, als die Reformation einsetzte. Sehr viele Klöster gingen verloren. In Deutschland scheiterten die Bemühungen um einen Zusammenschluß der Benediktiner zu einer Kongregation an dem Widerstand der Bischöfe. Die Klöster der schweizerischen, oberschwäbischen, bayerischen und niederschwäbischen Kongregationen hatten sich mit der österreichischen und Salzburger Kongregation in einer Konföderation verbunden. Dies war ein Grund für die Blüte einer großartigen Barockkultur der dort ansässigen Stifte.
Mit der Säkularisation 1803 kam aber auch hier das Aus für die meisten Klöster.